Was kann ein Künstler tun?
Liebe Freunde und Freunde der Musik,
die Sinnfrage treibt jeden Menschen immer wieder im Leben um. Uns Künstler auch. Gerade wurde sie Angela Merkel und Barack Obama auf dem evangelischen Kirchentag von einer jungen Sängerin gestellt. Was kann ich mit meinem Dasein zu dieser Welt beitragen? Leisten andere Menschen nicht gerade einen viel großartigeren, bedeutsamen Beitrag? Nicht nur, dass sie in unseren Augen weltbewegendes tun, sie werden auch noch dafür gelobt, kommen vielleicht ins Fernsehen, gewinnen Preise. Wir Künstler üben viel für uns alleine, um eine gewisse Perfektion und Fertigkeit zu erlangen, kreisen also oft um uns selbst. Bei facebook stellt man gerne aus, was gelungen ist im Leben oder kleine Momente des Glücks. Die Zweifel, die Frage nach dem Sinn, das wird nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen, und das alles kann niemand für uns beantworten, selbst ein Barack Obama nicht. Mich hat diese Frage auch sehr beschäftigt und die Lösung hat viele Facetten. Als Künstler kann man ja schließlich nicht nur Benefzkonzerte machen, obwohl wir nur zu gerne ja sagen, wenn uns jemand fragt, ob wir unser Können in den Dienst einer „guten Sache“ stellen. 😉 Ich komme immer mehr dahin (und bitte, das soll nicht als Heiligenscheinrede verstanden werden), dass ich mich freue an den kleinen Momenten, in denen ich merke, ich habe jemandem etwas Gutes getan, sei es durch meinen Gesang oder einfach durch mein Dasein als Mensch. Diese Einsicht war und ist für mich so schön, wie schmerzhaft, so unspektakulär und doch so bedeutsam. Ich wünsch euch schöne Pfingstferien voller kleiner, wunderbarer Momente (die man dann ja auch wieder posten kann ;-)) und in den Momenten dazwischen ist man nicht allein. (siehe Psalmvertonung unten)
Herzliche Grüße und Keep on S(w)inging, eure Daniela Bianca Gierok