The jazzy side of my life

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The Jazzy side of my life

meine erste große Liebe – klopfte ungestüm an meiner Tür – mal stand sie allein mit einer Gitarre in der Hand vor mir, mal stürmte eine ganze Horde swingender Musiker in mein Leben – ich lehnte mich gerne zurück auf dem großen Swingsofa – vorne, mehr auf der Kante, saß mit durchgedrücktem Rücken der Dixieland – der hatte, im Gegensatz zum Blues immer gute Laune – der Bossa Nova verführte mich – seine samtweiche Traurigkeit hing ich mir um, wie eine wärmende Decke – die Ballade verlangte, dass ich mich entblößte, duldete kein Versteck – mein Haus war offen – die Abende lang – die Träume groß – mancher ging nach New York – ich blieb und genoss die Abwechslung – funky, Mainstream, free -alles war möglich – bis ich eines Tages einen großen Unbekannten einließ – er sah streng aus und war ungewohnt gekleidet – fast ein bisschen altmodisch, wie er da in seinem Anzug vor mir stand – er stellte sich mir als klassischer Gesang vor – er war belesen, hatte eine lange Ahnenreihe und große Ambitionen – er mochte mich nicht teilen und so verwies ich Dr. Jazz und Mrs. Jones der Tür und meldete mich über Jahre nicht mehr bei ihnen – ich war abgetaucht – es fühlte sich fantastisch an – ich schwamm mit ihm im riesigen Meer der Klassik – uferlos – auch er in seinem Anspruch – aber sehr anziehend – er sagte mir, dass er für immer bei mir bleiben wolle – und nistete sich bei mir ein – ich habe nichts dagegen – ab und an  schleiche ich mich nachts hinaus – und  renne los – unüberlegt – ungestüm – genieße die Freiheit und heule wieder mit den wilden Wölfen des Jazz.

Keep on S(w)inging, eure Bianca