Liebe Musikinteressierte, lohnt es sich 2020 etwas zu posten? Die Kulturszene knirscht und knarscht. Auch in unserem System kommen nun alle Missstände zu Tage. Notorisches Geringverdienen, hektisches ins Netz stellen von Musik und anderen „Kunstaktionen“. Brauchen die Leute uns? Was bieten wir? Woher kommt eigentlich dieser radikale Abfall der Anerkennung? Was für eine Rolle spielen wir Kunstschaffende in der Gesellschaft? Die Erosion fing schon vor über dreißig Jahren an. Und wir Künstler sind mitschuld. All die „umsonst“-Konzerte…. Eintritt frei…Benefiz…lausige Gagen… ist halt so? Solche Arbeitsbedingungen sind also normal für Akademiker, die meist selbst noch unzählig viel Geld privat in ihre Ausbildung stecken? Sollte man dann nicht so ehrlich sein und sagen, das ist kein Beruf mehr, macht es als Hobby? Wo gehen die ganzen Berufsmusiker hin ohne Orchsterstellen und großen Ensembles/Chören an den Theatern? Musikschulen sind meist schon lange auf „Honorarbasis“ umgestiegen. Früher eine sichere Bank, um Konzertleben und Unterricht miteinander zu verbinden. Kirchenmusik…weggefegt durch die Corona-Bestimmungen. Kein Nachwuchs in den Laienchören…all die freien, kleinen Theater und Ensembles, die nun durch die Fördermaßnahmen durchrutschen. Ja, wir Künstler sind erfinderisch und arrangieren uns immer wieder neu. Die meisten von uns sind Vielarbeiter und Optimisten. Wird schon…passt schon… Und ich habe ja tatsächlich Glück im Unglück: einen Mann an meiner Seite, ein Haus. Aber auch ich hatte dieses Jahr nur zwei! Konzerte. Eines im Februar vor dem look down und eines vor Kurzem. Und trotzdem poste ich hier gleich für den geneignten Hörer, die geneigte Hörerin eine Arie von Georg Friedrich Händel. „Cara sposa“: 10 Minuten leidenschaftliche Suche und Sehnsucht nach dem verloren geglaubten Glück. Genießen Sie die Musik. „Keep on S(w)inging, Ihre Daniela Bianca Gierok    https://www.youtube.com/watch?v=MoPjy4TeiEM